Transparente OLEDs – TOLED

Die TOLED-Technologie ermöglicht nahezu unsichtbare Displays - fast wie in Science-Fiction-Filmen.Wie es der Name schon sagt: Transparente OLEDs (TOLED; transparent organic light-emitting device) sind im inaktiven Zustand nicht sichtbar. Erst bei Aktivierung wird der gewünschte Bildschirm sichtbar. Ein TOLED-Display kann sogar von zwei Seiten betrachtet werden. Damit kommt man den beeindruckenden Bildschirmen in Science-Fiction-Abenteuern extrem nah.

Abbildung: Durchsichtige Monitore sind eine beeindruckende Technologie und dank TOLED möglich. © Sergey Nivens – Fotolia.com

Funktionsweise

In einem klassischen OLED besteht die Anode aus einem transparenten Metalloxid-Film und die Kathode aus einem reflektierenden Metall. Bei TOLEDs sind beide – Anode und Kathode – optisch nicht sichtbar und ein nahezu unsichtbares Display wird möglich. Wird das Gerät allerdings angeschaltet, kann das Licht in beide Richtungen passieren und Bilder sowie Schrift sind darstellbar. Eine transparente OLED-Matrix kann außerdem passiv oder aktiv sein. Übrigens wird dabei von 70-85% Transparenz im ausgeschalteten Zustand gesprochen.

SOLED und FOLED

SOLED steht für stacked OLED, diese Möglichkeit ergibt sich durch die durchsichtigen OLEDs. Also sind auch bei SOLEDs die lichtemittierenden Materialien transparent. Dadurch können die Primärfarben rot, grün und blau übereinander angeordnet werden – daher die Bezeichnung „stacked“, englisch für „übereinander angeordnet“, „gestapelt“. Durch diese Anordnung besteht ein Pixel aus einem einzelnen steuerbaren Bildpunkt, der in Farbe und Helligkeit variierbar ist.
Bei der FOLED- Technologie steht das „f“ für flexibel und die Displays werden in diesem Fall aus flexibleren Materialien als z. B. Plastik gefertigt – damit sind u. a. biegsame Monitore möglich.

So könnten die neuen Laptops mit TOLED aussehen:

Head-up-Displays (HUD)

Die größte Hoffnung der TOLED-Technologie liegt in den Head-up-Displays. Das Pendant dieser Bildschirmvariante sind Head-down-Displays, bei denen der Blick abgewendet werden muss, wenn zum Beispiel wichtige Verkehrsinformationen eingeblendet sind. Dazu gehört das klassische Navigationsgerät oder der Blick auf den Tacho. Head-up-Displays können dank der neuen Technologie direkt auf die Windschutzscheibe – in das Sichtfeld des Fahrers – projiziert werden. Das wird derzeit mittels Lasertechnik erreicht, nun werden die Hoffnungen auf HUD-Displays mit TOLED groß. Weiterer Vorteil: ein solches unsichtbares Navigationsgerät ist vor Diebstahl sicher. In der Medizintechnik könnten die wichtigsten Informationen über den Patienten oder Zusatzinformationen bei einer OP prominenter platziert werden.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Ebenso in Brillen oder Glassscheiben können transparente OLEDs integriert werden. Aber auch der Mobilfunkmark kann mit neuartigen, leichten Handys davon profitieren.
TOLEDs können grundsätzlich eine passive oder aktive Matrix besitzen, dann werden sie fachmännisch in Aktivmatrix-OLEDs (AMOLED) und Passive Matrix OLEDs (PMOLED) unterteilt. Für App-Entwickler dürften Augmented Reality Applications ein neues Marktfeld darstellen.

Rohentwürfe von Handys mit TOLED-Displays sind auch schon verfügbar: